Im Folgenden sind die einzelnen Schritte bis zur Erstellung des Konzeptes im Zeitraum 2016 bis 2018 aufgeführt:
Zur Erstellung einer Verhandlungsgrundlage für Kompensationsmaßnahmen mit dem Land Schleswig-Holstein wurde SWUP GmbH 2016 mit der Entwicklung eines weiterführenden Szenarios für den Hafen beauftragt. Dabei handelt es sich um eine Ideenskizze, die einen Rahmen mit Optionen schafft. Im Dezember 2016 waren Mitarbeiter:innen von der SWUP GmbH vor Ort, um sich ein Bild von der Hafensituation zu machen und Informationen zur touristischen Neuausrichtung des Hafens zu sammeln. Dafür besichtigte das Team das Hafenareal und die Seehundstation. Weiterhin berichteten 12 Vertreter:innen aus Politik und Tourismus über ihre Vorstellungen zur Hafenentwicklung. Teilnehmende waren u.a. der LKN, der Deich- und Hauptsielverband, die Seehundstation, die Bürgerinitiative Hafen und Novasol. Das Entwicklungsszenario wurde auf der 39. Sitzung der Gemeindevertretung der Gemeinde Friedrichskoog zustimmend zur Kenntnis genommen und bildet die Grundlage für das in 2018 zu erstellende Hafenentwicklungskonzept.
Die Kosten für die Erstellung des Konzeptes bzw. der Machbarkeitsstudie wurden auf 132.250,- € netto geschätzt. Um den Eigenanteil der Gemeinde so gering wie möglich zu halten, konnten 2017 Fördermittel aus zwei unterschiedlichen Fördertöpfen akquiriert und miteinander kombiniert werden. Über Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) werden 50.000,-€ des Konzeptes finanziert und über weitere Mittel der Förderfonds Hamburg-Schleswig-Holstein der Metropolregion Hamburg kann der Eigenanteil der Gemeinde um 41.125,-€ aufgestockt werden. Für die Gemeinde verblieb ein Eigenanteil in Höhe von 41.125,-€.
Das Hamburger Büro KLS Gewässerschutz wurde im April 2017 mit der Erstellung eines Wasserqualitätsgutachtens für den ehemaligen Hafen beauftragt. An fünf Stellen wurden an fünf Terminen im Zeitraum von April bis Oktober 2017 Wasserproben entnommen. Die Proben wurden an den Zuflüssen aus den Kögen kurz vor der Einmündung ins Hafenbecken, vor und im Hafenbecken genommen. Der aktuelle Zustand wird folgendermaßen beschrieben:
Das gesamte Gutachten kann hier eingesehen werden.
Am 21. April fand die erste Beteiligungsveranstaltung für Bürger:innen zur Ideensammlung für die Neuausrichtung des Hafenareals im Haus des Kurgastes statt. Nach einer Kurzpräsentation des aktuellen Sachstandes zur Hafenentwicklung durch SWUP GmbH, wurde angeregt zu den drei Themen „Geschichte und neue Identität“, „Verkehr und Wege“ und „Beherbergung und Gastronomie“ diskutiert. Einen Einblick in die Veranstaltung liefert der Zeitungsartikel aus der Marner Zeitung vom 25.04.2018. Die Präsentation sowie das Protokoll der Veranstaltung können unter Präsentation „Planungswerkstatt zur Entwicklung des Hafenareals“ und „Fotoprotokoll der Bürgerbeteiligung“ eingesehen werden.
Am 13. September fand die zweite Beteiligungsveranstaltung für Bürger:innen statt. Hundertsechzig Friedrichskooger kamen der Einladung nach und ließen sich von dem Planungsbüro SWUP über den aktuellen Sachstand der Planungen informieren. Die Präsentation der Veranstaltung ist hier zu finden sowie der dazugehörige Zeitungsartikel aus der Marner Zeitung vom 15.9.2018. Die politische Legitimierung der Variante 6 erfolgte durch die Gemeindevertretung auf ihrer Sitzung am 1. Oktober 2018.
Die konzeptionelle Entwicklung und Neuausrichtung des Hafenareals standen im Mittelpunkt von 2018. Mit der Erstellung des sogenannten Hafenentwicklungskonzeptes wurde SWUP GmbH, ein Büro für Landschaftsarchitektur, Stadtplanung und Mediation, Anfang März beauftragt. Die touristische Begleitberatung erfolgt durch die Vota Freizeit und Spezialimmobilien Beratung GmbH. Mit Hilfe einer intensiven Beteiligung der Bürger:innen, diversen Arbeitsgruppentreffen mit der Gemeindevertretung und vielen Einzelgesprächen mit Fachleuten, Anwohnenden, Betreiber:innen und Eigentümer:innen des Hafenareals, konnte das finale Konzept bereits am 17. Dezember 2018 im Rahmen der 8. Sitzung der Gemeindevertretung öffentlich präsentiert und mehrheitlich beschlossen werden. Die Präsentation zu der Veranstaltung, den dazugehörigen Presseartikel und das beschlossene Hafenentwicklungskonzept können hier eingesehen werden.
Grundlage für die Erstellung des Konzeptes war das in 2017 erstellte Wasserqualitätsgutachten (s. weiter unten) sowie das in 2016 von der Gemeindevertretung beschlossene Entwicklungsszenario (s. weiter unten). Die damals angedachten Maßnahmen für die Neuausrichtung des Hafens wurden auf technische und finanzielle Umsetzbarkeit geprüft und in das Konzept integriert. Die Förderung der Erstellung des Konzeptes erfolgte aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) und des Förderfonds Hamburg-Schleswig-Holstein der Metropolregion Hamburg (s. weiter unten).
Im Mai 2017 begann der Bau des Schöpfwerkes durch das Land Schleswig-Holstein. Das Bundesverwaltungsgericht hatte im Frühjahr 2017 die Beschwerde der Nichtzulassung der Revision im Verfahren um die Hafeneinziehung durch die Marscheider-Maschinenbau GmbH zurückgewiesen, sodass damit die Einziehung des Hafens rechtsgültig ist und der Sofortvollzug für den Bau des Schöpfwerks beantragt und dem auch stattgegeben wurde. Die Fertigstellung des Schöpfwerkbaus erfolgte im Frühjahr 2019.
Große Teile der Flächen des Hafenareals befanden sich auch nach der Schließung des Hafens im Eigentum des Landes Schleswig-Holstein - einige Fläche sind in Privatbesitz. Für die Realisierung des Hafenentwicklungskonzeptes müssen sich die Flächen jedoch im Eigentum der Gemeinde Friedrichskoog befinden. Dies ist auch Grundvoraussetzung, um Fördergelder beantragen zu können. 2019 begann der Austausch zwischen dem Land Schleswig-Holstein und der Gemeinde Friedrichskoog hinsichtlich der Flächen. 2020 wurden erste Vertragsentwürfe erstellt und diskutiert, bis im April 2022 die Gemeindevertretung dem Vertrag mit großer Mehrheit zustimmte.
Innerhalb des Vertrages ist u.a. geregelt, dass die Spundwände durch das Land saniert werden. Dies wird sich über einen längeren Zeitraum ziehen und in direkter Abstimmung mit den touristischen Infrastrukturplanungen erfolgen.